Befreie Maximilian
„Naomi von Chronos, ich betraue dich mit der Aufgabe, Maximilian von Cerra aus dem Gefängnis in der Wüste zu befreien und ihn zu mir zurück zu bringen. Es war ein Fehler, dass ich ihn einsperren ließ. Ich muss unter einem Zauber gestanden haben, als ich dachte, dass er mich hintergehen und den Thron für sich selbst möchte. Dieser Gedanke ist genau so abwegig, wie der, dass ich euch Damen das beste Essen zur Verfügung stelle, während mein Volk dafür leidet und verhungert. Ich stelle dir Rober Al‘Turath zur Seite, da er sich in der Wüste auskennt und weiß, worauf man achten muss und wo sich das Gefängnis befindet. Es ist gefährlich in der Wüste, wenn man sich nicht auskennt. Sei vorsichtig da draußen. Auch mit Begleiter. Wenn du diese letzte Aufgabe bestehst, werde ich dich als meine Frau nehmen. Also pass auf, dass du lebendig zurück kehrst. Ich informiere Robert. Pack ein paar Sachen und mache dich so schnell wie möglich auf den Weg.“
Naomi schaute Anthony während er ihr diesen Befehl gab, verpackt als Aufgabe um sich als seine Frau würdigen zu erweisen. In ihr arbeitete es. Sie vermisste Maximilian und hatte gesehen, welche Auswirkungen sein Fehlen und die Folgen des Befehls, alles Essen zum Königspalast zu bringen und nichts für die eigene Familie zu haben, hatte. Sie wurde von den hungernden Menschen angebettelt, dass man ihnen Essen geben soll, während sie immer volle Tische und Teller hatten. Das fehlen des königlichen Beraters hatte diese Fehlentscheidung zur Folge. Und Naomi war froh, dass Anthony das nun auch erkannt hat. Und sie war froh, dass er sowohl diese Entscheidung als auch die Entscheidung, seine Bruder verbannt und verhaftet zu haben, zurück nahm. Charlotte muss, wie sie es versprochen hatte, mit Anthony gesprochen haben. Jetzt war Naomi trotzdem erstaunt, dass sie die Aufgabe bekommen hat, Max zurück zu holen. Dennoch knickste sie, nachdem der König seine Rede beendet hatte und drehte sich um, um zu packen.
Sie ging zuerst zu Charlotte. Zum ersten, weil sie sich bei ihr bedanken wollte und zum zweiten, um sie zu fragen, was man in der Wüste braucht.
Sie ging zu Charlie’s Unterkunft und klopfte an der Tür.
„Herein?“ kam fragend zurück und Naomi öffnete die Tür,
„Charlie, ich muss dir danken, dass du mit dem König gesprochen hast. Wie hast du ihn überzeugen können, dass er seinen Bruder braucht und sein Volk Essen?“
„Ich habe mit ihm gesprochen, wie ich mit einem Bruder sprechen würde.“ erwiderte Charlotte achselzuckend. „Ich habe nur getan, was richtig ist.“
„Auf jeden Fall hat es geholfen. Er nimmt die Entscheidung zurück, dass das Volk so viel Essen abgeben muss und er will, dass ich Max aus dem Gefängnis raus hole.“
„Was? Du? In die Wüste?“
„Keine Sorge, Robert wird mich begleiten. Aber du kannst mir beim packen helfen. Ich habe nämlich keine Ahnung, was ich in der Wüste brauche. Was ich anziehen muss und welche Sachen ich mitnehmen soll.“
„Das ist kein Problem. Ich packe schnell selber meine Sachen und begleite euch. Zwei Personen, die sich mit der Wüste auskennen sind besser als eine. Gib mir 5 Minuten. Setz dich solange.“
Naomi platziert sich auf einem Stuhl im Zimmer und beobachtet das geschäftige Treiben von Charlotte. Die schnappt sich einen Rucksack und läuft durch ihr Zimmer, um Sachen zu holen und sie in den Rucksack zu stopfen. Nach und nach wandert Kleidung, Tücher und eine Decke in den Rucksack und er wird immer praller.
„Was bekommst du eigentlich dafür, dass du Anthonys Drecksarbeit erledigst?“, fragte Charlie, während sie ein Tuch in den Rucksack beförderte.
„Er nimmt mich zu Frau.“
„Was? Wow! Ja, bei der gefährlichen Aufgabe, ist das auch das mindeste, was du erwarten solltest. Willst du denn seine Frau werde?“
„Dafür bin ich doch hergekommen, oder?“, wich Naomi der Frage mit einer Gegenfrage aus.
„Ja, das sind wir alle. Und da du dich auch bei den anderen Aufgaben bewiesen hast, hast du das verdient. Du wirst die beste Königin, die Cerratien seit Arwa hatte!“