Eine Prise Feenstaub, ein Wort mit fünf Buchstaben und ein bisschen Hoffnung kann dein ganzes Leben ändern. Wenigstens hat es mein Leben verändert. Naja, so war es nicht wirklich. Aber es hört sich besser an, wenn man etwas Magie als Grund für eine völlig veränderte Lebensweise angibt. Früher habe ich alles gegessen, war dadurch fett, unausgeglichen, konnte schlecht schlafen und allgemein war mein gesundheitlicher Zustand sehr schlecht. Bis mein Arzt mir gesagt hat, dass ich nicht mal mehr ein Jahr hätte, wenn ich so weiter mache. Diese Aussage hat mich mit meinen zarten 29 Jahren geschockt. Ich sollte nicht mal 30 werden, wenn ich mich nicht ändere? Nein! Ich will leben! Und so fing ich an gesund zu essen, selbst zu kochen und mich sanft mehr und mehr zu bewegen. Ich baute kurze Spaziergänge in meinem Alltag ein. Anfangs kam ich dank meines immensen Gewichts nicht weit. Aber ich habe nicht aufgegeben. Jeden Tag versuchte ich ein bisschen weiter zu laufen. Durch die gesunde Ernährung und die moderate Bewegung purzelten die ersten Kilo relativ schnell. Im ersten Monat verlor ich gesunde 2 Kilo pro Woche. Was für eine Menge. Als ich nach 3 Monaten schon 25 Kilogramm abgenommen hatte, ging ich wieder zum Arzt. Er prüfte erneut meine Blutwerte und sagte bei der Auswertung, dass ich auf einen guten Weg bin und weiter so machen soll. Er hat aber auch gesagt, dass es jetzt schwieriger werden würde, so schnell Gewicht zu verlieren. Mein Körper musste sich erst mal darauf einstellen, dass nicht mehr so viele Kalorien und ungesunde Lebensmittel zugeführt werden. Aber mit dem geringeren Gewicht könnte ich langsam mit anderen Sport anfangen. Etwas für die Ausdauer. Schwimmen oder Rad fahren wäre schonend für die Gelenke. Dabei werden Muskeln trainiert und aufgebaut, die wiederum Kalorien verbrauchen und somit das Abnehmen fördern. Ich hörte wieder auf den Arzt und meldete mich im Fitnessstudio an. Ich fuhr regelmäßig Fahrrad und ging in ihrem Pool schwimmen. Aller 2 Tage machte ich Muskeltraining mit kleinen Gewichten, um eher die Ausdauer zu trainieren aber auch die Muskulatur aufzubauen. Das habe ich in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. Und so purzelten die nächsten Kilos. Zwar tatsächlich nur ein Kilogramm pro Woche, aber ich merkte schnell, dass meine Haut straffer wurde und die Muskeln wuchsen. Durch die Muskelmassen konnte ich gar nicht so viel abnehmen. Das erklärte mir mein Trainer. Muskelmasse wiegt nämlich mehr als fett und so kann es sein, dass die Waage nur einen Kilo Verlust anzeigt, man aber in Wirklichkeit 3 Kilogramm fett in zwei Kilogramm Muskeln umgewandelt hat. Und das ist gut. Für die Haltung, für die Haut und für das weitere Abnehmen. Es reicht also nicht, zu bitten und zu warten, sondern man muss selber etwas dafür tun, um das zu erreichen, was man will. Feenstaub ist nur ein Märchen und man kann damit vielleicht eine Geschichte würzen. Aber für das wahre Leben reicht das nicht aus. Wenn du von etwas träumst, gehe jeden Tag einen Schritt um zu erreichen, was du willst.
In einer Welt mit neuesten technologischen Standards muss man die Traditionen pflegen. Diese Lebensweise zeigt keine Nation so gut wie Japan. Wo die Hochhäuser in den Himmel steigen und die Züge automatisch fahren, da werden alte Traditionen gelebt und aufrecht erhalten. Ein Beispiel bilden die klassischen Teehäuser, in denen die Zubereitung und Einnahme von Tee zelebriert wird, um den hektischen Alltag einen Augenblick lang zu entfliehen. Die Geisha, eine traditionelle Begleitung bei hohen Anlässen, ist ein weiteres Beispiel. Weiß geschminkt mit roten Kirschmund und Kimono begleiten und unterhalten sie Geschäftsessen. Immer mehr junge Mädchen wollen wieder Geisha werden und die Tradition fortgesetzt. In dieser hoch technologischen und schnellen Gesellschaft ist es wichtig, etwas langsames, traditionelles zu bewahren. Vielen Japanern ist auch die Religion wichtig. Eher eine Lebensweise als eine Religion ist dabei der Buddhismus. Dabei wird nicht an einen Gott als übergeordnete Macht geglaubt. Vielmehr verfolgt man philosophischen Überlegungen. Man meditiert. Es gibt viele Formen der Meditation. Auch Sport kann darunter zählen. Ich glaube dass sich durch sportliche Meditation einige Sportarten wie Yoga oder Qui Gong entwickeln, weil diese langsam sind und man sich nur auf die Bewegungen und das Jetzt konzentriert. Gemeinschaft ist vielen dabei ebenfalls wichtig. Es gehört zu einer der vielen Traditionen, gemeinsam Sport zu machen oder zu meditieren. Diese pflegt man genau so wie viele der anderen Traditionen. Man hält die Traditionen hoch, um einen Ausgleich zur Weiterentwicklung und Schnelllebigkeit zu schaffen.
„Mama, du weißt doch noch, als ich 6 Jahre alt war und wir zusammen auf dem Spielplatz gespielt haben. Du bist mit mir die Rutsche runter gerutscht und hast geschaukelt. Danach sind wir nach Hause gegangen und du hast gekocht.“ „Ich kann mich nur noch an das Kochen erinnern. Wenn du mir von weiten schönen Erinnerungen erzählt, an die ich mich nicht erinnern kann, glaube ich langsam, dass ich bestohlen wurde. Es läuft doch grad dieser Dieb durch die Gegend, der einem die besten und schönsten Erinnerungen klaut.“ „Verdammt. Weißt du denn noch, wie du zu Silvester mit Papa getanzt hast? Ihr wart so glücklich.“ „N… nein.“ erwiderte ich erschrocken. „Oh nein. Er hat mich bestohlen. Schöne Erinnerungen verkaufen sich doch am besten. Wir müssen ihn finden! Ich will meine Erinnerungen wieder!“ „Mama, die Polizei arbeitet doch schon an der Sache. Lass die mal machen.“ „Nein! Auf keinen Fall! Die interessiert das nicht. Ich mache das!“ Und damit begann ich selbst zu recherchieren. Ich schaute durch die Nachrichten, ob ich herausfinden konnte, wer an welchem Ort betroffen war und ob ein Muster zu erkennen ist. Ich nahm mir eine Karte der Stadt und markierte mit Pinnnadeln und Nummer die Orte, an denen der Dieb zugeschlagen hat. Ich versuchte mich auch daran zu erinnern, wann er bei mir meine Erinnerungen geklaut hat. Es musste erst gestern geschehen sein. Seit heute ist mir und meiner Tochter aufgefallen, dass wichtige Erinnerungen fehlen. In Gedanken ging ich meinen Tag durch. Aufstehen, fertig für die Arbeit machen, arbeiten. Der Weg dahin geht nur mit dem Auto. Nach der Arbeit war ich im Park joggen. Jetzt erinnerte ich mich, dass mich ein Kerl mit dunklem Kapuzenpulli angestoßen hat und ich hingefallen bin. War er der Dieb? Mir hat ein nettes Mädchen aufgeholfen. Dabei hat sie mein Handgelenk umfasst. Diese Berührung könnte gereicht haben, um die Erinnerungen zu stehlen. Diese eher als der einfache Schubs. Wer verdächtig auch ein junges Mädchen. Ich verfolgte diese Spur weiter und begab mich zu den weiteren Opfern. Mir ist beim anpinnen aufgefallen, dass sie alle ausgesagt haben, dass sie vermutlich im Park bestohlen wurden. Ich ging zum ersten Opfer und klingelte an der Tür. Ein alter Herr öffnete. „Guten Tag, mein Name ist Michaela Berger und ich wurde wie sie bestohlen. Wie ich in der Zeitung lesen konnte, haben sie geliebte Erinnerungen verloren. Stimmt das?“ „Ach wissen Sie junge Frau, ich weiß nicht, ob sie mir gestohlen wurde oder ob ich sie nicht vergessen habe. Ich bin schon alt und da vergisst man auch mal etwas.“ „Aber doch nicht die liebsten Erinnerungen! Können Sie sich noch erinnern, was sie an dem Tag gemacht haben, an dem ihre Erinnerungen verschwunden sind?“ „Ich war im Park und habe mit Tierfutter die Enten und Tauben gefüttert. Ich saß auf einer Bank auf habe das Futter verstreut. Da hat sich so ein junges Ding neben mich gesetzt und gefragt, ob sie auch mal füttern darf. Ich habe ihr die Tüte hingehalten, sodass sie reingreifen kann. Sie hat mit einer Hand mein Handgelenk umfasst und mit der andern in die Tüte gegriffen. Das Futter hat sie verstreut, kurz die Tiere beobachtet, sich bedankt und dann ist sie wieder gegangen. Als ich von meiner Runde nach Hause kam, sah ich dieses Foto und konnte mich nicht mehr erinnern, wann es aufgenommen wurde und warum ich so glücklich mit meiner Frau in die Kamera gelacht habe.“ Er zeigte ein Foto von sich und einer Frau, die glücklich in die Kamera geschaut hatten, während sie in einer Tanzbewegung waren. „ Ich habe mir weitere Bilder angesehen und bei einigen das gleiche gedacht. Immer wieder fragte ich mich selbst, wann die Fotos entstanden sind. Da dachte ich mir, dass etwas nicht stimmt und ich bin zu Polizei gegangen und habe es gemeldet. Sie haben es nicht ernst genommen und mich weggeschickt, nachdem sie meine Anzeige aufgenommen haben. Erst nach 2 Tagen sind sie an meiner Wohnungstür aufgetaucht und haben mich, wie sie jetzt, befragt. Bisher habe ich noch nichts von ihnen gehört, Ich hätte gerne meine Erinnerungen zurück. Können Sie mir helfen?“ „Ich versuche es, denn ich will auch meine Erinnerungen zurück. Danke für Ihre Auskunft. Können Sie das Mädchen vielleicht beschreiben, das neben Ihnen saß?“ „Ja, ich denke schon. Sie war furchtbar jung und hatte braune, lange und lockige Haare. Ihre Augen waren goldbraun. Wenn ich mich recht erinnere, hatte sie sehr helle Haut. Sie hat einen Rollkragenpullover an gehabt und eine schwarze Jacke drüber. Die Jacke sah aus, als wäre sie aus Leder. Vermutlich so ein synthetisches Zeug, dass wie Leder aussieht. Jeans und Turnschuhe.“ „Vielen Dank. Ich mache mich auf die Suche nach diesem Mädchen und versuche ihre Erinnerungen wiederzuholen. Sie haben mir sehr geholfen. Einen schönen Tag für Sie.“ „Danke, dass Sie mir zugehört haben und mir helfen wollen. Das ist mehr, als die Polizei macht.“ Ich nickte und lächelte und dann ging ich. Die Beschreibung des Mädchens deckt sich mit meiner Erinnerungen an sie. Auch bei den anderen Opfern erhielt ich so eine Beschreibung der Diebin und die Information, dass alle zum Zeitpunkt des Diebstahls etwas im Park waren und dort etwas gemacht hatten. Der eine war auf den Trimm-Dich-Geräten, der andere mit dem Kind beim Spielplatz oder beim spazieren. Danach fehlten ihnen wichtige und sehr schöne Erinnerungen. Und so ging ich zurück in den Park und legte mich auf die Lauer, wann dieses Mädchen wieder zuschlagen würde. Ich musste gar nicht lange warten, da sah ich ihren Lockenkopf und nahm die Verfolgung auf. Ich achtete darauf, dass sie mich nicht bemerkt. Sie ging zum Skaterpark. Dort waren Personen in ihrem Alter. Sie war ja ganz hübsch und so versuchten die Jungs sie zu beeindrucken. Einer fiel dabei hin, sie half ihm auf, wischte eine Strähne ihrer Haare hinter ihr Ohr und verschwand scheinbar verlegen wieder. Das war meine Chance. Ich stellte mich so, dass sie über meinen Fuß stolperte, als sie noch mal nach hinten blickte. Sie fiel ebenfalls und ich half ihr auf. Dabei suchte ich nach der letzten Erinnerung des bestohlen Jungens und holte sie gewaltsam aus ihr raus. Sie wand sich und wimmerte. Ich sah ihr tief in die Augen und sagte: „Gib mir alle anderen Erinnerungen, die du gestohlen hast! Meine auch. Oder ich schleppte dich zur Polizei und die holen sich die Erinnerungen und sperren dich wegen Diebstahl ein. Glaub mir, du willst nicht, dass es so weit kommt!“ „Ist gut Lady, ich gebe alles zurück. Ich will nur nicht ins Gefängnis. Bitte, bitte lassen Sie mich frei.“ Sie weinte fast und ich wurde weich. „Okay, du gibst mir alle gestohlen Erinnerungen und versprichst mir, nie wieder welche zu stehlen und ich lasse dich gehen.“ „Danke.“ Sie gab mir alles, was sie hatte und ich fühlte mich sehr voll mit fremden Erinnerungen. Dann ließ ich sie benommen gehen. Also sowohl sie als auch ich waren von dem großen Transfer benommen. Dann ging ich als erstes zu dem Jungen, den sie zuletzt bestohlen hat. Ich sagte: „Ich glaube dir wurde grad was geklaut.“, gab ihm die Hand und konzentrierte mich auf seine Erinnerungen, die ich auf ihn übertrug,“ Das gleiche machte ich bei den anderen Opfer auch. Zuletzt ging ich zu dem alten Mann und gab ihm seine Erinnerungen. Er lächelte mich mit Tränen in den Augen an und bedankte sich.
Schaut man in die Medien, sieht man sie überall. Abgemagerte Frauen mit gemachten Brüsten, Lippen, Wangen, Nägeln und so weiter. Schaut man nicht genau hin, denkt man, dass alle gleich aussehen. Ist es wirklich so schön, nicht nur schlank sondern regelrecht dürr zu sein? Wo sind die echten Frauen mit Bäuchen und kräftigen Oberschenkeln? Die Werbung, Serien, Filme oder soziale Medien zeigen fast nur dürre Mädchen. Da Kinder sich schnell beeinflussen lassen, denken sie, es ist wichtig dürr und abgemagert auszusehen. So entsteht ein ungesundes Körperverhältnis. Sie hungern sich ab. Bullemie, Annexie oder andere Krankheiten breiten sich aus. Man wird komisch angesehen, wenn man diesem vermeintlich richtigen Körperideal nicht entspricht. Künstler, die mehr Gewicht auf die Waage bringen, hungern sich auch irgendwann runter, obwohl großartig mit dem aktuellen Gewicht aussehen. Mädels, ihr seid alle individuell und in eurer Individualität wunderbar und schön. Lasst euch von anderen nichts anderes sagen. Ihr müsst euch nicht abmagern, um schön zu sein.
Es ist einfach in der Unterwelt verloren zu gehen. Du wirst schon sehen welche Verlockungen sie bereit hält. Von Sex, Drugs und Rock’n’Roll ist es ein weites Feld. Noch ganz andere Sachen bekommt man hier. Das ist nichts für dich, das sage ich dir. Du bist ein Frischling in der Unterwelt. Tue nichts, was deinem alten ich nicht gefällt. Sonst wirst du im Strudel nach unten gerissen und bekommst bald nichts mehr gesch*ssen. Würdest doch nur untergehen und das wäre für deine Seele nicht sehr schön. Dich dann zu retten wird echt schwer. Vielleicht geht es auch gar nicht mehr. Drum sag ich dir, halte dich fern. Denn deine Freunde haben dich zu gern. Denke immer an deine Moral und deine Werte. Locke nicht die falschen Leute auf deine Fährte. Verlier dich nicht selbst, das wäre schön. Denn es ist einfach in der Unterwelt verloren zu gehen.
Laut Statistik des Bundeskriminalamtes finden immer mehr Verbrechen statt. Dabei ist der kleine Überfall auf der Straße, bei dem man bedroht wird und beklaut, die Straftat, welche am meisten zu Anzeige gebracht wird. Die Medien nehmen jede Straftat, die öffentlich gemacht wird und verbreitet sie. So bekommt man den Eindruck, dass man nicht mehr alleine raus oder nach Hause gehen kann. Aber ist das wirklich so? Wie viele Menschen an dem Tag keine Opfer eines Verbrechen waren, teilt einem keiner mit. Und das ist schade. Denn wie vielen passiert nichts, wäre doch mal eine gute Nachricht. Wir sollten nicht Sensationslüstern sein und uns am Schaden von anderen aufreiben, sondern uns freuen, wenn mal nichts passiert. Man lebt viel entspannter und einfacher, wenn man sich einfach für andere freut oder besser sich mit ihnen freut, dass wieder nichts passiert ist und man einen schönen Tag verbringen konnte. Ohne Gewalt und ohne Überfälle oder Angst. Es sollte nicht heißen „Draußen ist es gefährlich, gehe nicht alleine nach Hause.“, sondern „Gehe raus und feier mit anderen den Tag.“ M as n braucht sich nicht wundern, dass es immer mehr Menschen gibt, die eine Angststörung haben, weil man ihnen täglich in den Nachrichten berichtet, welche Straftaten wo heute schon wieder stattgefunden haben. Damit will ich nicht sagen, dass mir die Opfer nicht leid tun und man ihnen nach einer schlimmen Tat nicht helfen soll. Nein, diese Unterstützung ist wirklich sehr wichtig! Aber pro schlechter Nachricht sollte es 2 gute geben. Eine davor und eine danach. Um das positive am Leben zu betonen und zu zeigen, dass es eben nicht nur Täter und Opfer gibt, sondern auch Helfer und freundliche Menschen. Gehe nicht alleine nach Hause, wenn du damit niemanden hilfst. Denke nicht das schlimmste von einer Person, die du nicht kennst, sondern das beste. Lass dir nicht so viel Angst von den Medien machen. Betrachte deine Leben und überlege, ob und wie oft dir schon Gutes widerfahren ist und wie selten schlechtes. Ich hoffe für alle, dass ihr auf der Seite der guten Dinge viel mehr stehen habt und eure Sicht bessert, dass ihr keine Opfer seid. Gehe nicht alleine nach Hause ohne vorher etwas schönes erlebt zu haben und dieses Erlebnis in Gedanken oder auf Papier/in einer Notiz-App festzuhalten.
„Naomi von Chronos, ich betraue dich mit der Aufgabe, Maximilian von Cerra aus dem Gefängnis in der Wüste zu befreien und ihn zu mir zurück zu bringen. Es war ein Fehler, dass ich ihn einsperren ließ. Ich muss unter einem Zauber gestanden haben, als ich dachte, dass er mich hintergehen und den Thron für sich selbst möchte. Dieser Gedanke ist genau so abwegig, wie der, dass ich euch Damen das beste Essen zur Verfügung stelle, während mein Volk dafür leidet und verhungert. Ich stelle dir Rober Al‘Turath zur Seite, da er sich in der Wüste auskennt und weiß, worauf man achten muss und wo sich das Gefängnis befindet. Es ist gefährlich in der Wüste, wenn man sich nicht auskennt. Sei vorsichtig da draußen. Auch mit Begleiter. Wenn du diese letzte Aufgabe bestehst, werde ich dich als meine Frau nehmen. Also pass auf, dass du lebendig zurück kehrst. Ich informiere Robert. Pack ein paar Sachen und mache dich so schnell wie möglich auf den Weg.“ Naomi schaute Anthony während er ihr diesen Befehl gab, verpackt als Aufgabe um sich als seine Frau würdigen zu erweisen. In ihr arbeitete es. Sie vermisste Maximilian und hatte gesehen, welche Auswirkungen sein Fehlen und die Folgen des Befehls, alles Essen zum Königspalast zu bringen und nichts für die eigene Familie zu haben, hatte. Sie wurde von den hungernden Menschen angebettelt, dass man ihnen Essen geben soll, während sie immer volle Tische und Teller hatten. Das fehlen des königlichen Beraters hatte diese Fehlentscheidung zur Folge. Und Naomi war froh, dass Anthony das nun auch erkannt hat. Und sie war froh, dass er sowohl diese Entscheidung als auch die Entscheidung, seine Bruder verbannt und verhaftet zu haben, zurück nahm. Charlotte muss, wie sie es versprochen hatte, mit Anthony gesprochen haben. Jetzt war Naomi trotzdem erstaunt, dass sie die Aufgabe bekommen hat, Max zurück zu holen. Dennoch knickste sie, nachdem der König seine Rede beendet hatte und drehte sich um, um zu packen. Sie ging zuerst zu Charlotte. Zum ersten, weil sie sich bei ihr bedanken wollte und zum zweiten, um sie zu fragen, was man in der Wüste braucht. Sie ging zu Charlie’s Unterkunft und klopfte an der Tür. „Herein?“ kam fragend zurück und Naomi öffnete die Tür, „Charlie, ich muss dir danken, dass du mit dem König gesprochen hast. Wie hast du ihn überzeugen können, dass er seinen Bruder braucht und sein Volk Essen?“ „Ich habe mit ihm gesprochen, wie ich mit einem Bruder sprechen würde.“ erwiderte Charlotte achselzuckend. „Ich habe nur getan, was richtig ist.“ „Auf jeden Fall hat es geholfen. Er nimmt die Entscheidung zurück, dass das Volk so viel Essen abgeben muss und er will, dass ich Max aus dem Gefängnis raus hole.“ „Was? Du? In die Wüste?“ „Keine Sorge, Robert wird mich begleiten. Aber du kannst mir beim packen helfen. Ich habe nämlich keine Ahnung, was ich in der Wüste brauche. Was ich anziehen muss und welche Sachen ich mitnehmen soll.“ „Das ist kein Problem. Ich packe schnell selber meine Sachen und begleite euch. Zwei Personen, die sich mit der Wüste auskennen sind besser als eine. Gib mir 5 Minuten. Setz dich solange.“ Naomi platziert sich auf einem Stuhl im Zimmer und beobachtet das geschäftige Treiben von Charlotte. Die schnappt sich einen Rucksack und läuft durch ihr Zimmer, um Sachen zu holen und sie in den Rucksack zu stopfen. Nach und nach wandert Kleidung, Tücher und eine Decke in den Rucksack und er wird immer praller. „Was bekommst du eigentlich dafür, dass du Anthonys Drecksarbeit erledigst?“, fragte Charlie, während sie ein Tuch in den Rucksack beförderte. „Er nimmt mich zu Frau.“ „Was? Wow! Ja, bei der gefährlichen Aufgabe, ist das auch das mindeste, was du erwarten solltest. Willst du denn seine Frau werde?“ „Dafür bin ich doch hergekommen, oder?“, wich Naomi der Frage mit einer Gegenfrage aus. „Ja, das sind wir alle. Und da du dich auch bei den anderen Aufgaben bewiesen hast, hast du das verdient. Du wirst die beste Königin, die Cerratien seit Arwa hatte!“
„Deine Krone ist aus den Knochen deiner Untertanen und deren Hunger. Das Land wurde verflucht. Der Fluss führt kein Wasser mehr und Regen ist auch schon lange keiner mehr gefallen. Und zusätzlich zu den dadurch entstandenen Ernteausfällen verlangst du horrende Abgaben. Und zusätzlich dass dein Volk hungert, hast du deinen Bruder und Berater weggesperrt, der dich von all dem abhalten würde. Du bist hier in deinem goldenen Käfig gefangen und siehst das Leid auf der Straße nicht. Nur die Beratung von Cassandra hörst du und tust, was sie dir sagt. Hör auf mich und nicht auf sie. Hole deinen Bruder zurück und lass dein Volk nicht weiter hungern. Geh da raus und schau dir an, was deine Befehle deinem Volk wirklich antun!“ Charlotte sprach aufgeregt mit Anthony. Er scherte sie nicht im geringsten, dass sie mit dem König von Cerra und ganz Cerratien sprach. Zu ihm ist sie immer direkt und sagt, was sie denkt. Er schaut sie aus großen, ungläubigen Augen an und fragt: „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Maximilian ist im Hinterland im Gefängnis und ihr wollt alle ernährt werden und das beste Essen auf dem Tisch haben. Wir brauchen während eurer Anwesenheit so viel von den Bauern. Gern kann sich Robert mit Naomi als eine weitere Bewährungsprobe auf den Weg zum Gefängnis machen und meinen Bruder befreien. Ich brauche ihn wahrscheinlich mehr, als ich mir bisher klar machen wollte. Daher kann er zurückkehren und mich wieder beraten. Aber ich weiß nicht, wie ich euch alles bieten kann, was ihr wollt.“ „Ich glaube wir würden uns eher mit einfachen Essen begnügen, als zuzusehen, wie die Bevölkerung verhungert. Sie sollen uns mit dem nötigsten versorgen und sich selbst versorgen können. Ich schicke Bobby und Naomi sofort los, damit sie Max zurückbringen. Danke, Eure Majestät König Anthony.“ „Wenigstens hast du nicht vergessen, mit wem du sprichst. Und nun geh und leite alles in die Wege. Ich werde meinem Volk verkünden, dass sie uns nur noch mit dem nötigsten wie Hafer und Getreide versorgen sollen und was sie wirklich abgeben können und den Rest für sich behalten können. Das sollte helfen. Und nun geh!“ Charlotte macht noch einen Knicks , dreht sich um und geht, während Anthony beschämt zurück bleibt und über seine letzten Befehle und wer sie ihm eingeflüstert hat, nachdenkt. Irgendwie kann er sich nicht mehr erinnern, warum er entschieden hat, dass Maximilian ins Gefängnis soll und warum oder dass er dem Volk das Essen weggenommen hat, um selbst in Sauß und Brauß zu leben. Wer hat ihm das eingeflüstert? War das wirklich Cassandra, wie Charlotte gesagt hat? Anthony konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Hat sie was mit ihm gemacht, wenn sie ihn wirklich dazu animiert hat, diese Befehle zu geben? Und wenn ja, wie hätte sie das machen können und wieso erinnert er sich daran nicht? Das war eine Aufgabe für seinen Bruder, wenn er zurück ist. Er soll herausfinden, wer ihn beeinflusst hat und wie. Aber wie kann er den Ergebnissen seines Bruders trauen?
Sie schrie und presste, obwohl sie kaum noch Kraft hatte. Während der Geburt hatte sie bereits sehr viel Blut verloren und der behandelnde Arzt steckte mit dem Arm tief in ihrem Unterleibs, um ihr und dem Kind zu helfen. Er wusste, dass die Mutter keine Chance hatte, aber das Kind sollte seine Chance haben. Er wollte wenigstens ein Leben retten. Nach über 12 Stunden war es dann so weit. Sie presste ein letztes Mal und er zog am Kind, um es aus ihr heraus zu bekommen. Danach sackte sie in sich zusammen. Mit der letzten Anstrengung hat sie ihre letzte Kraft gegeben, um ihr Kind zu gebären und starb entkräftet und an hohem Blutverlust. Der Arzt musste, wie er erwartet hat, zwei Scheine ausfüllen. Den Totenschein für die Mutter und die Geburtsurkunde für das kleine Mädchen, was den Namen Tamina erhielt.
Nima wuchs als ziehtochter einer alten Frau auf, die als Amme bei reichen Leuten angestellt war. Als sie alt genug war, wurde sie Zofe der wohl erzogenen Tochter. Sie ist mit der Tochter gemeinsam aufgewachsen und hatte ein schwesterliches Verhältnis. Ihre Freundin wurde an dem Königshof eingeladen und nahm Nima mit. Dort kam ihre Freundin ungesehen beziehungsweise unbeachtet überall hin. Bei deren Erkundungen fand sie zufällig ein Dokument, auf der sie Nima’s Geburtsdatum, aber einen anderen Namen las. Daher stellte sie Nachforschungen an. Bei ihrer Suche kam sie zu dem Arzt, der die Urkund ausgestellt hat. Dieser erzählte ihr, dass der Vater das Kind niemals sehen wollte und es nicht ohne seine geliebte Frau großziehen werde. Daraufhin ist die Amme mit dem Mädchen verschwunden und man hat nie wieder etwas gehört. Naomi, so heißt Nimas Freundin, hat sich das Aussehen der Amme beschreiben lassen und dabei festgestellt, dass es sich um ihre eigene Amme handelte. Schon immer wusste man nicht, woher die alte Frau das Baby hat, welches sie bei der Ankunft bei sich hatte. Sie hat es vielleicht kurz vor ihrem Tod Naomis Mutter als ihre Freundin und Arbeitgeberin erzählt. Also machte Naomi sich eine geistige Notiz und eine Kopie der Geburtsurkunde, um ihre Mutter auszufragen. Später fand sie weitere Unterlagen von Nima’s Mutter. Dazu gehörte auch ein Stammbaum und eine Heiratsurkunde. Dabei stellte sich heraus, dass Arwa die Frau des alten, verstorbenen Königs war und noch eine Sohn hatte. Auch hiervon machte sie eine Kopie, die sie gut versteckte. Sie wollte sich trotz der Beweise bei ihrer Mutter versichern, ob es sich bei ihrer Freundin und Zofe Nima um Prinzessin Tamina handelte und ob sie davon wusste. Und wenn sie davon wusste, wie lange schon und warum Nima noch als Zofe arbeiten musste.
Endlich ist der Tag gekommen, an dem unsere Reise in den Süden starten konnte. Alle Sachen sind gepackt und aufgeladen. Ich musste mich nur noch von allen verabschieden, die ich nun eine Weile nicht mehr sehen würde. Darunter waren auch meine Eltern, was es ein wenig schmerzhaft machte, dass ich weggehe. Immerhin hab ich meine Schwester bei mir und muss nicht alleine auf das Schiff. Naja, eigentlich ist sie nicht meine Schwester, sondern meine Zofe, aber wir wuchsen auf, wie Schwestern. Sie hat bloß das Pech, dass ihre Amme nicht sagen konnte, woher sie stammte und sie damit zu dem Personal gezählt und zur Zofe erzogen wurde. Ich war eingeladen, in der Wüstenstadt zu lernen, mich fort- und weiterzubilden und den König kennen zu lernen. Das ist eine riesige Ehre und ich habe nun seit zwei Wochen nur auf den Tag der Abreise gewartet. Denn ich weiß, dass es ab dem Zeitpunkt, wo das Schiff ablegt, nur noch ein paar Tage dauern würde, bis ich meinem Traummann, dem König, gegenüber stehen würde. Und heute ist es so weit. Nur noch ein paar Schritte trennen mich vom Festland zu den Planken des Schiffes, das mich über die offene See zu ihm bringen wird. Und dort angekommen werde ich mit meiner vornehmen Art den König für mich einnehmen. Er wird sich über kurz oder lang für mich entscheiden und wir werden heiraten. Dass ich auch noch die Bibliothek nutzen und von den besten Lehrern des Landes lernen durfte, war ein zusätzlicher Bonus.