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Submitted by Maranda Quinn
I’m not sure if Cupid had a hangover when he assigned soulmates, but really? He couldn’t be serious…
Der Olfaktorische Cupid
Ich bin nicht sicher, ob Cupid verkatert war, als er mir meinen Seelenpartner zu schrieb, aber wirklich?
Das konnte doch wohl nicht wahr sein.
Diese kleine kugelige Frau, die vor mir stand, sollte meine Seelenverwandte sein, sollte von nun an mein Leben bestimmen, und ich sollte meine Zeit mit ihr verbringen?
Nein, natürlich nicht, das geht gar nicht. Denn, wenn Cupid etwas ist, dann ist es eine olfaktorische Macht!
Es muss immer jemand sein, der mit seinem Geruch betört.
Und es ist dieser Geruch, der mich in die Welt hinaus trieb oder besser, dass nicht vorhanden sein, dieses Geruchs in meiner Heimat. Durch Zufall einmal traf ich jemanden, der so roch, wie ich es brauchte. Und von diesem Augenblick an lief ich beständig diesem Geruch hinterher.
Überwiegend fand ich diesen Geruch, der mich um den Verstand brachte, in Lateinamerika. Ich weiß nicht, wie das funktioniert, aber sowohl mein olfaktorisches, als auch mein haptisches Erleben mit den Frauen aus Lateinamerika, ist so viel intensiver, so viel meinem inneren Begehren angepasster, als dies bei den Frauen in meiner Heimat der Fall ist.
Es mag an der Nahrung liegen, daran, wie man sich zurecht macht. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur die Haut der Frauen in meiner Heimat ist rau und selbst wenn sie frisch ist schon schlaff und schrumpelig, weich und ohne jede Spannung und der Geruch ist der Geruch von verstopften Poren von unterdrücktenm Schweiß, von trockener Leberwurst in einem zu heißen sommer.
Die Frauen in meiner Heimat haben mich immer abgestoßen. Niemals kam Cupid hier zu mir. Oft war ich gegen meinen Willen mit ihnen zusammen, einfach aus dem Grund, dass ich sie nicht verletzen wollte, beziehungsweise ich nett sein wollte.
Anders dagegen in Lateinamerika. Dort war ich verwirrt von tausendfachen herrlichen Gerüchen. Ich lief kopflos umher, um alle Eindrücke zu sammeln und keinen von ihnen je wieder loszulassen. So hatte ich überhaupt in meinem Leben nur schöne und intensive Momente mit den Frauen dieses herrlichen Kontinents.
Nicht dass die Leute dort besonders nett oder schön sind, aber das Fleisch ist wie Fruchtfleisch. Die Haut ist wie die Haut von Delfinen, glatt und fest und der Geruch ist so betörend und unvergleichlich, dass mir selbst meine Fruchtvergleiche in diesem Zusammenhang als unzureichend erscheinen.
In jedem Falle bleibt festzuhalten, dass der olfaktorische Cupid, bei mir immer nur zugeschlagen hat, bei diesen fernen, exotischen Frauen, die doch gar nicht meinem Wesen entsprachen, als Deutscher, introvertierter Mensch, der Probleme mit seinem Ego hat. Der besser gesagt, Probleme mit seinem nicht vorhandenen Ego hat und der doch all die Früchte liebt, die er genossen hat und vor allem jetzt besonders froh und glücklich ist, dass auch Allah ihm den Segen gegeben hat, mit einer solchen Frau, so Gott will, den Rest seiner Tage verbringen zu dürfen.