Geburtsurkunde
Sie schrie und presste, obwohl sie kaum noch Kraft hatte. Während der Geburt hatte sie bereits sehr viel Blut verloren und der behandelnde Arzt steckte mit dem Arm tief in ihrem Unterleibs, um ihr und dem Kind zu helfen. Er wusste, dass die Mutter keine Chance hatte, aber das Kind sollte seine Chance haben. Er wollte wenigstens ein Leben retten. Nach über 12 Stunden war es dann so weit. Sie presste ein letztes Mal und er zog am Kind, um es aus ihr heraus zu bekommen. Danach sackte sie in sich zusammen. Mit der letzten Anstrengung hat sie ihre letzte Kraft gegeben, um ihr Kind zu gebären und starb entkräftet und an hohem Blutverlust. Der Arzt musste, wie er erwartet hat, zwei Scheine ausfüllen. Den Totenschein für die Mutter und die Geburtsurkunde für das kleine Mädchen, was den Namen Tamina erhielt.
Nima wuchs als ziehtochter einer alten Frau auf, die als Amme bei reichen Leuten angestellt war. Als sie alt genug war, wurde sie Zofe der wohl erzogenen Tochter. Sie ist mit der Tochter gemeinsam aufgewachsen und hatte ein schwesterliches Verhältnis. Ihre Freundin wurde an dem Königshof eingeladen und nahm Nima mit. Dort kam ihre Freundin ungesehen beziehungsweise unbeachtet überall hin. Bei deren Erkundungen fand sie zufällig ein Dokument, auf der sie Nima’s Geburtsdatum, aber einen anderen Namen las. Daher stellte sie Nachforschungen an. Bei ihrer Suche kam sie zu dem Arzt, der die Urkund ausgestellt hat. Dieser erzählte ihr, dass der Vater das Kind niemals sehen wollte und es nicht ohne seine geliebte Frau großziehen werde. Daraufhin ist die Amme mit dem Mädchen verschwunden und man hat nie wieder etwas gehört. Naomi, so heißt Nimas Freundin, hat sich das Aussehen der Amme beschreiben lassen und dabei festgestellt, dass es sich um ihre eigene Amme handelte. Schon immer wusste man nicht, woher die alte Frau das Baby hat, welches sie bei der Ankunft bei sich hatte. Sie hat es vielleicht kurz vor ihrem Tod Naomis Mutter als ihre Freundin und Arbeitgeberin erzählt. Also machte Naomi sich eine geistige Notiz und eine Kopie der Geburtsurkunde, um ihre Mutter auszufragen.
Später fand sie weitere Unterlagen von Nima’s Mutter. Dazu gehörte auch ein Stammbaum und eine Heiratsurkunde. Dabei stellte sich heraus, dass Arwa die Frau des alten, verstorbenen Königs war und noch eine Sohn hatte. Auch hiervon machte sie eine Kopie, die sie gut versteckte. Sie wollte sich trotz der Beweise bei ihrer Mutter versichern, ob es sich bei ihrer Freundin und Zofe Nima um Prinzessin Tamina handelte und ob sie davon wusste. Und wenn sie davon wusste, wie lange schon und warum Nima noch als Zofe arbeiten musste.